Kultur schafft Brücken – Ein Blick zurück auf gelebte Inklusion
Kultur schafft Brücken – Ein Blick zurück auf gelebte Inklusion
Seit über zwei Jahrzehnten steht der Förderverein „Kultur schafft Brücken“ sinnbildlich für das, was Kultur bewirken kann: Menschen verbinden, Grenzen überwinden und neue Räume öffnen – für Begegnung, Teilhabe und kreative Entfaltung.
Was im Jahr 2000 mit der gleichnamigen Kultur- und Aktionswoche begann, war mehr als ein Festival – es war ein gesellschaftliches Statement. Vom 29. August bis zum 8. Oktober 2000 wurde Wilhelmshaven zur Bühne für Theater, Musik, Literatur und Aktionen, gestaltet von und für Menschen mit und ohne Handicap. Ob beim Blindentheater „Sonne und Schatten“, dem Stück „Krüppelwo?ge“ oder bei interaktiven Ausstellungen – hier wurde Inklusion nicht erklärt, sondern erlebt.
Vom „Krüppelwo?ge“ bis „Platzwechsel“: Theatergruppe Wildwuchs
Ein prägendes Beispiel für diese Brückenarbeit ist die Theatergruppe Wildwuchs, die aus dem Gedanken von „Kultur schafft Brücken“ hervorging. Ihre Produktionen – darunter:
- Krüppelwo?ge (2000)
- Sichtweisen (2006)
- Da war doch noch was... (2009)
- Platzwechsel (2019)
erzählen Geschichten mit Tiefgang, Humor und Perspektivwechseln. Dabei geht es nie nur um das Schauspiel, sondern immer auch um die Sichtbarkeit und Selbstwirksamkeit der Mitwirkenden – von 8 bis 80 Jahren.
„Der Stuhl als Symbol: für Macht, Schwäche, Einsamkeit oder Gemeinschaft – und manchmal ist es einfach Zeit für einen Platzwechsel.“
– Aus dem Programmtext zu „Platzwechsel“, 2019
Auch außerhalb der Bühne aktiv
Neben den Theaterprojekten organisierte der Förderverein besondere Kulturabende, wie etwa den Nepalesischen Abend im Wasserturm Wilhelmshaven (2015). In gemütlicher Atmosphäre mit Märchen, Klängen und Speisen wurde Nepal mit allen Sinnen erlebbar gemacht – ein weiteres Beispiel für den Brückenschlag zwischen Welten.
Fazit
„Kultur schafft Brücken“ hat über Jahre hinweg gezeigt, dass kulturelles Engagement mehr ist als Unterhaltung – es ist ein Werkzeug für Teilhabe, für Sichtbarkeit und für Veränderung. Die Initiative lebt weiter, in Gruppen wie „Wildwuchs“, in Erinnerungen – und vielleicht auch bald wieder durch dich.
